Hi Peas,
ich habe mal eine Zeitlang regelmässig die Hunde aus dem Tierheim hier Gassi geführt. Man konnte sich Samstags die Tiere für 4 Stunden, Sonntags für 8 Stunden holen. :-)
Lange habe ich das aber nicht durchgehalten. Ich konnte das Elend dort nicht mehr ertragen.
:-(
Die meisten Hunde da sind dir vor Freude bis zum Hals gesprungen. Wenn es aus dem Tierheim rausging, haben die gezogen wie die Irren "bloss weg hier". Abends, wenn man sie dann wieder zurückbrachte, stand ihnen das Elend in den Augen geschrieben. Dieser traurige Blick hat mich fertig gemacht. :-(
In dem Tierheim sassen Tiere, die wirklich durch die Hölle gegangen sind. Verätztes Fell, abgeschnittenes Ohr, nur noch ein Auge usw....diese armen Viecher hat man aus Versuchslaboren befreit. Die sassen zitternd in der Ecke - Gassi gehen mit den Hunden war nicht. Die werden nie wieder einem Menschen vertrauen und sind psychisch bis an ihr Lebensende versaut. Wenn du das siehst, kriegst du Wut auf Menschen.
Viele andere Hunde hatten null Erziehung. Und wenn ein Hund erstmal 1 Jahr oder älter ist, ist es schwer, ihm noch was beizubringen. Die Erziehung muss wirklich früh und konsequent laufen. Es gab da Hunde, die kannten weder Sitz noch Platz. Hat ihnen keiner beigebracht.
Viele der Tiere da waren natürlich ausgesetzt oder hatten sonstwie durch falsche Haltung einen an der Waffel.
Was ganz traurig war - wenn es mal nen Wurf gab, gingen die Welpen weg wie warme Semmeln. Aber ein Hund, der älter als 2 Jahre ist, will da niemand mehr haben. Die werden vielleicht kurzzeitig vermittelt, bis dann die neuen Besitzer damit auch nicht klarkommen, dann kommt der Hund halt wieder ins Tierheim. Wirklich traurig.
Das schwierige bei Tieren im Tierheim ist halt auch, dass du nie genau die (meist traurige) Vorgeschichte der Hunde kennst. Du weisst nicht, was die alles mitgemacht haben. Und dementsprechend schwer ist es, dass solch ein Tier Vertrauen zu dir aufbaut.
Ich bin auch ganz klar für den Tierführerschein. Egal, um welches Tier es sich handelt. Aber da werden dann halt mal eben so Tiere für die Kinder unter den Weihnachtsbaum gelegt, und wenn das Tier dann grösser wird und man merkt, welche Verantwortung und Arbeit das mit sich bringt, wird das Tier abgeschoben oder ausgesetzt (gerade, wenn der Urlaub ansteht!!!).
Den meisten Tieren wäre schon geholfen, wenn sich ihre zukünftigen Besitzer mal Gedanken darüber machen würden, welche Verantwortung man übernimmt und das viele Tiere auch sehr alt werden können. Man hat so ein Tier eben nicht nur für 1-2 Wochen, sondern manchmal 15 Jahre oder länger.
Aber Idioten sterben leider nie aus. Dieses Elend wird sich kaum verhindern lassen - solange es diesen Führerschein nicht gibt und solange auch keine drastischen Strafen für Tierquäler ausgesprochen werden. Tiere haben fast keine Lobby und brauchen mehr Rechte.
Meine Meinung.
Dir ein schönes WE,
parfum