Kind statt Hund?
Hallo an alle,
ich habe den Titel meiner Frage bewusst provokant gewählt, da immer nur die Rede von "Hund statt Kind" ist - bei mir verhält es sich jedoch andersrum: "Kind statt Hund". Und zwar habe ich folgendes Problem:
Vorab zum Verständnis:
Ich bin 25, seit 8 Jahren mit meinem Mann (ebenfalls 25) zusammen und seit knapp 2 Monaten verheiratet. Ich bin ein sehr sensibler, gefühlsbetonter und verantwortungsvoller Mensch. Familie bedeutet mir einfach alles. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten den ganzen Tag an meinen Eltern, meiner Schwester, meinem Mann kletten. Zur Familie gehören für mich definitiv auch Hunde. Hunde sind für mich die besseren Menschen. Für mich gibt es nicht Schöneres auf der Welt, als einem Hund nah zu sein, in seine vertrauensvollen Augen zu blicken, mich um ihn zu kümmern...
Nun zu meinem Problem:
Vor 1 1/2 Jahren haben mein Mann und ich uns eine französische Bulldogge geholt. Die "Anschaffung" war lange geplant. Ich habe meine Arbeitszeit für den Kleinen reduziert, mich 1 1/2 Jahre lang voller Liebe und Aufopferung um ihn gekümmert. Es war die glücklichste Zeit meines Lebens. Auch mein Mann hat unseren Kleinen geliebt wie ein menschliches Kind. Doch er entwickelte eine starke Allergie gegen unseren Schatz, die sich zum Schluss zu einem allergischen Asthma entwickelt hat. Da er sowieso schon Belastungsasthma und Herzprobleme in der Familie hat, war es nicht zu verantworten, dass unser Hund bei uns bleiben könnte. So mussten wir ihn vor 4 Wochen zum Züchter zurückgeben, wo er jetzt ein wunderbares Leben als "Welpen-Ziehpapa" verbringen wird. Es hat uns das Herz zerrissen. Ich weine immer noch täglich, das Leben macht für mich einfach keinen Sinn mehr ohne meinen Hund. Er war wirklich mein Ein und Alles. Jahrelang habe ich ihn mir gewünscht und mein ganzes Leben danach ausgerichtet. Und jetzt steh ich wieder alleine da, ein Teil meines Herzens ist weit weg und es tut einfach nur noch weh...
In mir herrscht eine unbeschreibliche Leere. Andere Tiere wollen wir nicht bzw. können wir aufgrund der Allergie nicht, weil wir zu sehr Angst haben, dass mein Mann auch eine Allergie gegen andere Tiere entwickeln könnte. Und die Vorstellung, dass ich jetzt nie wieder einen Hund haben kann, macht mich wahnsinnig. Und bevor der Ratschlag kommt: Auch Pudel etc. sind für uns keine Alternative, weil mein Mann nicht nur gegen Haare allergisch ist, sondern auch gegen den Speichel, die Hautschuppen, den Urin etc.
Schon bevor unser Hund bei uns einzog, war ich mir damals nicht sicher: Ist es wirklich der Wunsch nach einem Hund, den ich da habe? Oder ist es ggf. ein Kinderwunsch, den ich auf den Hund übertrage?
Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, habe ich den Hund schon auf ein "Podest" gestellt und wie ein Kind behandelt. Von anderen Menschen wurde ich dafür belächelt. Aber für mich war er wirklich wie ein Kind; umso größer ist jetzt auch der Schmerz über den Verlust. Ich habe mein Kind abgeben müssen.
Wenn ich jetzt, wo der Hund nicht mehr bei mir ist, andere Hund sehe, schnürt es mir die Kehle zu. Andere Menschen haben Hunde, die sie vielleicht sogar schlecht behandeln, und ich hätte so gerne einen, dem ich den Himmel auf Erden schenken würde, und kann nicht.
Aber auch wenn ich kleine Kinder sehe, fühle ich plötzlich ganz anders als früher. Schon mit 15 sagte ich immer: "Ich will niemals Kinder haben. Sie sind laut, klebrig, dreckig und man wird sie nie wieder los." Grundsätzlich mag ich auch heute keine fremden Kinder. Sie sind eben das Produkt zweier fremder Menschen. Und ich mag keine fremden Menschen. Ich vertraue nur Hunden. Ich bin also keine "geborene Kindergärtnerin", die alle Kinder liebt. Aber in mir kommt plötzlich der Wunsch auf, selbst ein Kind zu haben. Ich habe so viel Liebe in mir, ich weiß gar nicht wohin damit. Ich könnte meinen Mann, den ich auch sehr liebe, damit erdrücken - so einen Überschuss habe ich. Und ich habe so viel Veranwortungsbewusstsein... Ich sorge gerne für andere, bin hilfsbereit und eine richtige "Mami" für Freunde... Eben ein richtiger Kummerkasten. Ich denke manchmal, das ist schon ein "Helfer-Syndrom". Ich würde so gerne etwas zum "Bemuttern" haben. Ein süßes Kleines, das aussieht wie wir, für das ich immer da bin und das mein Ein und Alles ist. Party usw. machen wir sowieso nie - das ist nicht unsers. Wir sind gemütlich, häuslich, verantwortungsbewusst und ruhig. Ein Kind würde uns so gesehen auch nicht einschränken. Zudem haben wir mit unserem Hund schon "geübt" und gemerkt, dass wir bestens zusammen arbeiten und an einem Strang ziehen. Dieses Glück, das man empfinden muss, wenn man ein Kind hat, muss viel schöner sein als alles Materielle, was man sich vorstellen kann. Dagegen muss alles andere völlig unwichtig sein. Das merke ich jetzt, wo mir mein Hund, der das Wichtigste für mich war, fehlt...
Ich weiß einfach nicht, ob es wirklich ein Kinderwunsch ist oder die Trauer um den Hund und die Einsicht, dass wir nie wieder einen Hund haben könnten und stattdessen nur ein Kind haben könnten.
Zur Sicherheit, nicht dass es zu Missverständnissen führt:
Einem Kind würde es bei uns SUPER gehen. Wir sind unserer Ansicht nach reif genug dafür, finanziell geht es uns auch top...
Es ist nur so, dass wir immer dachten: "Ein Hund reicht erstmal." Und jetzt sind wir todunglücklich und wissen nicht, wie wir weiter leben sollen - so trostlos zu zweit.
Sind wir vielleicht schon bereit für die nächste Stufe?
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Andere Hunderasse?
ich denke, dass könnt nur ihr beide wissen. ihr könnt euch ja vielleicht mal umschauen nach Hunderassen, die dein Partner vielleicht besser verträgt. Pudel lösen zum Beispiel angeblich eine weniger starke Immunreaktion aus.
Aber wenn ihr auch die Möglichkeit habt, ein Kind großzuziehen - warum nicht diesen Schritt gehen?
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du weisst aber schon das wenn du ein kind hast der tag kommen wird an dem andere "dreckige klebrige und laute" kinder kommen werden um mit deinem zu spielen
und ihr habt mit euren hund schon geübt also ich kann dir versichern ein kind ist kein hund, sondern ein mensch und glaub mir dein hund war sicher nicht mal halb so anstrengend wenn ich da meine franz bulldogge mit meiner tochter vergleich ich glaub da müsste ich 130 bulldoggen haben damit sie so anstrengend sind wie meine tochter und sie ist auch nicht gerade faul oder einfach nur genügsam
ich ihr müsst wissen was ihr macht und wenn ihr ein kind wollt dann ist das ok und schön nur solltest du es halt auch wirklich wollen und nicht ein kind mit einem hund vergleichen denn das ist was anderes
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Natürlich ist ein Hund kein Kind und bei einem Kind ist alles größer: Verantwortung, Anstrengung...aber eben auch Glück, oder? Ich habe meinen Beitrag ja, wie schon gesagt, absichtlich provokant formuliert.
Ich bin mir einfach nicht sicher, ob der Hundewunsch nicht eigentlich immer schon ein Kinderwunsch war - nur eben "getarnt", weil Hunde einem eben doch weniger abverlangen und man sich daher viel einfacher für einen Hund entscheiden kann als für ein Kind.
Wir werden sehen, ob irgendwann etwas bzw. jemand diese Leere füllen wird...
Wie habt ihr gemerkt, dass ihr einen Kinderwunsch habt? War er irgendwann so stark, dass ihr euch nicht mehr dagegen wehren konntet? Oder ist es "einfach so passiert"? Wie war es bei euch? Und warum habt ihr Kind UND Hund? Was war zuerst da und gewünscht?
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Allergien
kann man sehr effektiv behandeln
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Kristin, du hast anscheinend keine Ahnung, wovon du sprichst... Meinst du wirklich, ich hätte mein Ein und Alles abgegeben, wenn wir nicht ALLES versucht hätten? Wenn dein Mann neben dir auf dem Sofa sitzt und kein Atemzug selbstverständlich ist, merkst du, dass der Kampf verloren ist und es keine Behandlung mehr bringen wird.
Ich wünsche dir, dass du sowas nie erleben musst. Nicht jede Allergie kann man "sehr effektiv" behandeln.
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P.S.: Jeder Mensch reagiert anders auf Behandlungen, man kann nicht seine Erfahrungen auf andere übertragen.
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Hallo karmamel
also ich denke wenn du wunsch nach einem kind hast und ich glaube den hast du und dein mann ja anscheinend auch dann solltet ihr wohl anfangen zu "hibbeln"
das kommentar von mir war uach nicht böse gemeint.
also bei mir war es ja immer so das für mich eigentlich immer hunde einen höheren stellenwert hatten als menschen was nicht heist das ich keine kinder gemocht habe. ich habe mich auch immer gern mit kindern beschäftigt aber mein hund war für mich halt eben doch immer mehr wert als das nachbarkind oder so. bis ich schwanger geworden bin (ungeplant) und wenn mann das kind auf den armen hat ist einem nichts und wieder nichts mehr wert als dieses geschöpf nicht einmal mein hund und ich bin überglücklich das das mit den hunden so gut funktioniert und mir keiner von den 3 einen anlass gibt ihn abgeben zu müssen denn ich würde es tun weil ich liebe die kleine so abgöttisch und gehe in der mutterrolle voll auf.
ich denke wenn du wirklich so viel zu geben hast das du gar nicht weist wohin damit und du dir ein kind wünscht ist jetzt vielleicht der zeitpunkt gekommen
und ich kann nachvollziehen das ihr nicht noch einen andern hund holen wollt mit dem es dann vielleicht wieder schief läuft und ihr euch wieder trennen müsst was ja nicht nur für den armen hund schlimm wäre sondern auch euch wieder das herz brechen würde und finde diese entscheidung sehr bewundernswert
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