aislin_12276273Hallo Anni!
Ich hab mir mit meiner Antwort ein bisschen Zeit gelassen. Ich tu mir unglaublich schwer dabei, einen Border-Collies zu empfehlen oder generell de positiven Dinge der Rasse in den Vordergrund zu stellen, da einfach SOOO VIEL Mist mit diesen Hunden gemacht wird.
Also so, wie ich das jetzt von außen beurteilen kann, ohne dich oder deinen Mann und eure Umstände näher zu kennen, würde ich sagen: es passt. 5 Stunden alleine sein, finde ich vollkommen ok, vorallem wenn du noch Beistand von deiner Schwester bekommst.
Worüber du dir aber auf jeden Fall im Klaren sein solltest, ist, dass diese Tiere Arbeitstiere sind. Fast 200 Jahre wurden die besten Arbeiter weiter verpaart. Und genau das zeigt sich heute in dieser Rasse!
Wenn man sich dazu entscheidet, einen Border-Collie aufzunehmen, birgt das auf jeden Fall ein gewisses Risiko in sich. Vorallem wenn es der erste BC ist. Klar, eine Rasse, die leicht zu erziehen ist, aber das macht die Sucht nach Beschäftigung nicht geringer.
Der Border-Collie ist ein Hund, der schnell eine Sucht entwickelt. Ob nach Bällen, Schafen, Agility usw. Er ist ein Hund, der lernen muss, was Ruhe ist, der eine klare Führung in Bezug auf seinen Trieb braucht. Ein Hund, der auch 3 Tage lang mal nur mit Spargassirunden klar kommt, wenn du z.b. mal krank bist. Aber damit kommt er nur klar, wenn er ansonsten gut ausgelastet wird. Aber das sind alles grundlegende Dinge, über die du dir, so hab ich den Eindruck, schon ziemlich klar bist. Außerdem hast du ja eine kompetente Trainerin gefunden, so scheint es, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.
Wenn es also der Border-Collie sein soll. Dann: Herzlichen Glückwunsch! Du wirst einen tollen Begleiter, Arbeiter, Clown, Schmuserpartner, Tröster, Intelligenzbolzen und Fitnesstrainer bekommen, der dein Leben bereichern wird. Hat man das Glück, einen Border-Collie halten zu können, ist das Leben umso schöner! Ich werde NIE Wieder ohne Leben wollen. Ich habe gerade 2 von den Verrückten hier zu Füßen liegen. Wir kommen gerade von den Schafen und die Beiden sind geschafft und schlafen :)
Jetzt noch zu deiner Frage in Bezug zum Hüten. Also der Unterschied zw. diesen s.g. Show und Hütelinien, sind die Zuchtkriterien. In mein Haus kommt NURNOCH ein Hund aus guter Hütelinie. Diese Hunde sind aus meiner Erfahrung heraus noch klarer im kopf, schöner, ruhier, mit größerer Frustrationstoleranz ausgestattet (wovon meine jüngere aber anscheinend wenig von abbekommen hat) und weniger "nervig". Mit einem Hund aus Showlinie bekommst du normalerweise einen Hund, der fast vollkommen aus Fell besteht, gerne mal kläfft aber keinerlei Hütetrieb mehr hat. Kann man jetzt vorteilhaft sehen oder nicht. Ein Hund aus der Hütelinie braucht AUF JEDEN FALL die Arbeit an den Schafen. So meine Meinung. Es gibt Leute, die sind da anderer Meinung. Wenn du nicht gewillt bist, zumindest in Erwägung zu ziehen, mit deinem Hund an den Schafen zu arbeiten, bist du hier an der falschen Stelle. Es kann gut sein, dass du ein Exemplar erwischst, dass die Schafe nicht braucht. Aber das weißt du vorher nicht.... Jetzt solltest du dir darüber im Klaren sein, was du erwartest, was du möchtest.
Es gibt Border-Collies, die kommen mit Tricktraining, Agility, Fährtenarbeit und Obedience gut zu recht. Eben ohne Schafe. Das wird man aber erst später sehen können, wenn der Hund ein wenig älter ist.
Ich kann dir gerne mal ein paar Adressen von seriösen Züchtern geben, mit denen du Kontakt aufnhemen kannst. Du solltest dich aber darauf gefasst machen, dass du ordentlich ausgefragt wirst... ;-)
Züchter aus Showlinie:
www.carolyns-borders.de
www.frombordersparadise.de
Züchter aus Hütelinie:
www.sumelocenna-border-collies.eu
www.the-narrow-lane.de/
www.vomdaenischenwohld.de/
www.hofraabe.de
lieben Gruß