Jein.... :-)
Also ich weiß worauf du hinaus möchtest.
Also eigentlich ist der Begriff Hütehund ja umfassend. Dazu gehören eben alle Hunde, die dem Meschen bei der Arbeit am Vieh helfen. Grob gesagt.
Ich unterteile Hütehunde normalerweise immer in 3 Gruppen. (Nur im Kopf, da das erklären länger dauert und es normalerweise niemanden interessiert ;-) )
Also drei Gruppen:
1) Herdengebrauchshunde (altdt. und deutsche Schäferhunde + die meisten franz. Hütehundrassen)
2) Koppelgebrauchshunde ( vorallem angelsächsische Hütehundrassen. Also: Borders z.b. aber auch der Beardie und auch der Kelpie!)
3) Treibhunde (Australien Shepherd, Cattle Dog, english Shpeherd und auch der Kelpie! ;-))
Jetzt zu den Unterschieden.
1)
Die Herdengebrauchshunde kann man eigtl als beweglichen Zaun bezeichnen. Das heißt, die holen keine Schafe ein, wie das die Koppelgebrauchshunde z.b. tun. Herdengebrauchshunde arbeiten in der Wanderschäferei. D.h. sie ziehen mit ihrem Schäfer über die Länder und helfen das Land zu beweiden. Ein wesentlicher Unterschied ist es, dass wir hier von Schafen reden, die an den Menschen gewöhnt sind. Sie sehen den Schäfer als Leitschaf an. D.h. der Hund muss nicht, wie normalerweise immer angenommen wird, der "Boss" sein und er muss auch nicht als Vermitler zwischen Schafsherde und Schäfer fungieren. Der Hund ist ledeglich dazu da, die Herde an 2 Seiten abzugrenzen. Er darf niemals hinter die Schafe, und darf auch NIEMALS zwischen Schafe und Schäfer gelangen, da diese sonst den Kontakt zum "Leitschaf" verlieren würden! . Die Hunde stecken das Gebiet zu beiden Seiten ab. Das nennt man in der "Fursche" gehen. (Wichtig, denn die Schafe können ja nich über sämtliche bewirtschaftete Felder trampeln ;-) )Auch dürfen die Hunde NIEMALS in die Schafsherde hinein. Sie kennen kein Cast (Um die Herde im großen Bogen laufen, sie arbeiten ohne Auge "loose-eye, sie kennen kein Vorstehen....) Sie sind eben nicht die "typischen" Hütehunde die man so kennt.
2)
Die Koppelgebrauchshunde haben von Anfang an zuerst mal ein VÖLLIG ANDERES Arbeitsgebiet! Sie gehören oftmals zu Farmen, die riiiiiiesiiige Weidegebiete haben. Da die Schottische Landschaft durch karge Gräser und Büsche gekennzeichnet ist, lohnt sich dort eigentlich nur die Schafswirtschaft. Durch diese großen Weiden folgt gleichzeitig aber auch, dass wir hier von fast vollkommen wild lebenden Tieren reden. D.h. ABSOLUT scheu! Sehen die nen Menschen näher kommen, sind die weg!!!! Da gibts keine Wanderschafshaltung. D.h. unsere Deutschen Hunde, wären dort vollkommen fehl am Platz.... Die Schafe sind etwa 90 % ihres Lebens sich selbst überlassen. Die Hunde werden dazu gebraucht, diese Schafe zu sortieren, einzuholen etc. (Diese Schafe leben auch nicht in diesen riesen Herden von 500 Stück wie hier bei uns, sie bilden Familienverbände.... ;-) )
Da diese Schafe so schreckhaft sind, brauchen wir einen ruhig arbeitenden Hund. Normalerweise wird hier der Border-Collie oder der Kelpie genannt. Beide sollten von Geburt an die Veranlagerung zum "Cast" haben. Also das Laufen eines riesigen Bogens um die Herde herum, damit die Schafe nicht erschrecken. Weiterhind arbeiten sie mit extrem viel Auge, ohne dass sie sich festglotzen. Die gebückte Haltung die sie dabei einnehmen und das fixieren der Schafe + Vorstehen, bringt diese in Bewegung. Eine ordentliche Portion Sheep sense (der Hund weiß immer genau, was das Schaf im nächsten Moment tun wird und handelt bereits bevor es sich bewegt) und nen erfahrenen Schäfer dazu und man hat den perfekten Hund für diese Gegend! Gut man braucht noch ne 2 jährige (oder länger) Ausbildung bis der Hund ordentlich arbeitet..... :lol: :roll:
Also diese Hunde sind nicht der bewegliche nette Zaun. Sie sollen nicht hin und her laufen. Sie sollen die Schafsherde von möglichst einem Punkt aus so ruhig wie möglich treiben. man spricht dann von einer guten "Balance". Weiterhin sind die Hunde der BOSS! Und wenn die Schafe das nicht akzeptieren (Mutterschafe und Böcke oftmals) setzen diese Hunde sich durch. Ein Hund der sich nicht durchsetzt und Gegenwehr nicht wegsteckt, geht nicht an die Schafe.... :MAL: Durch ihre präzise Arbeitsweise entwickelte sich dann auch langsam eine "sportart" die Trials.... Soviel dazu
3) Treibhunde.
Ich muss zugeben, das Gebiet, dass mich am wenigstens interessiert. Also sie bringen die Schafe nicht zurück oder laufen an den Seiten, sie befinden sich oftmals zwischen den Cowboys auf den Pferden :-D :-D und treiben die Schafe vor sich her. ABER natürlich können diese Hund auch die Schafe zurück bringen. Sie arbeiten nur einfach anders als die Eye-dogs... Sie sind oftmals ruppiger, springen auf die Rinder, in sie rein etc. Rindern kann man nicht hüten. Das ist denen egal. zumindest den Meisten ;-) Aber man kann ihre Richtung gegebenenfalls mit ein wenig Kraft und Prügel und Gebälle verändern. Rinder sind nicht so an den Menschen gewöhnt, dass sie ihm folgen aber sie sind auch nicht so schreckhaft, dass sie vor dem Hund wegrennen. Die Arbeit am Vieh wird darum auch als die "schwerste" und anspruchsvollste angesehen. Der Hund muss so einiges wegstecken. Und es kommt auch immer mal vor, dass hier Hunde sterben.
So viel dazu.
Und ja ich denke auch, dass Border-Collies z.b. lernen könne, in der Fursche zu gehen. Denn diese Hunde sind einfach genial :AMOUR: ! Nein, mal im Ernst, ich denke, dass sowas antrainiert werden kann. Man muss ihm wohl irgendwie das Casten austreiben, da dass nicht erwünscht ist. Aber es kann auch sein, dass die sensiblen Borders nicht mit den Schafen klarkommen, die an Hunde und Menschen gewöhnt sind. Aber ich glaube das ist einfach eine Sache des Fleißes. Genauso kann man einem Cattle Dog wahrscheinlich auch beibringen einzig und allein als Koppelgebrauchshund zu arbeiten. Wenn er ein wenig Sheep sense mitbringt, weich arbeitet und respekt zeigt und eine ordentliche Ausbildung genossen hat, ist das wohl möglich. Aber jeder Hund ist wohl ihn seinem Gebiet am besten....
Also ich denke, du sieht jetzt warum ich "Jein" gesagt habe. Natürlich sind Kelpies und Cattle Dogs Treibhung aber sie müssen auch ab und zu mal Vieh einholen. Und gerade der Kelpie ist sehr beliebt als Koppelgebrauchshund. Er arbeitet ebenfalls mit der sehr viel Auge.
Also die beiden Rassen sind Treibhunde aber eben auch Koppelgebrauchshund und somit sind sie Hütehunde ;-)
In Fachkreisen wird das Wort "Hütehund" aber ledeglich bei Herdengebrauchshunden verwendet. Alles andere wird meisten mit dem Begriff Koppelgebrauchshund zusammen gefasst... :FOU:
So ich hoffe ich hab jetzt nicht zu vieles gesagt, was du schon wusstest. Aber ich musste das Ganze im Zusammenhang erklären, damit du weißt worauf ich hinauswill :-)
liebe grüße und ein frohes neues Jahr :-)